Sprachliche Bildung
Schulpflichtige Kinder in Oberösterreich, die aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse dem Unterricht nicht ohne weiteres folgen können, benötigen zusätzliche Unterstützung.
Die Aneignung der sprachlichen Kompetenzen erfolgt überwiegend im Regelunterricht durch sprachsensible Aufbereitung der Sprachlernprozesse. Lehrkräfte agieren als Sprachvorbilder, ermutigen zur Sprachproduktion, setzen Sprachhilfen ein, berücksichtigen sprachliche Anforderungen bei inhaltlichen Zielen und Aufgabenstellungen und verwenden unterstützende Zusatzmaterialien.
Um den Erwerb der Bildungssprache Deutsch zu sichern, werden für Schüler/innen mit nichtdeutscher Muttersprache Sprachstartgruppen und Sprachförderkurse angeboten, und sie erhalten zusätzliche Förderung in Deutsch als Zweitsprache.
Eine enge Kooperation mit den elementaren Bildungseinrichtungen ermöglicht den Austausch wichtiger Informationen über die bereits erworbenen sprachlichen Kompetenzen der Kinder. Diese Daten werden nur mit dem Einverständnis der Eltern übermittelt und bilden die Grundlagen für individuelle Förderpläne und Fördermaßnahmen an den Grundschulen. Während des Schuljahres kommen Diagnoseinstrumente und unterrichtsbegleitende Sprachstandsbeobachtungen zum Einsatz. Sprachzuwächse der Schüler/innen werden dokumentiert und ergeben ein Sprachprofil, das an der Nahtstelle zur Sekundarstufe I weitergegeben wird.
Seit dem Schuljahr 2013/14 arbeitet in der Bildungsregion Linz ein Modellcluster zur durchgängigen sprachlichen Bildung am Übergang vom Kindergarten in die Grundschule. Zwei Volksschulen und neun Kooperationskindergärten erproben, dokumentieren und evaluieren Gelingensbedingungen einer Zusammenarbeit, um die Grundlage zum Erlernen der Bildungssprache Deutsch möglichst früh zu legen. Die daraus resultierenden Erfahrungswerte fließen in Projekte an Netzwerkschulen zur gezielten Zusammenarbeit beider Bildungseinrichtungen in der Schuleingangsphase ein. Zwei Modellregionen in OÖ setzen die Ergebnisse der Pilotprojekte bereits flächendeckend an allen Volksschulen um. Im Schuljahr 2016/17 startete die Kooperation an der Nahtstelle in zwei weiteren Bildungsregionen.
Die Pädagogischen Hochschulen unterstützen diese Projekte durch institutionsübergreifende Fortbildungsangebote.
Gemeinsame Dienstbesprechungen der pädagogischen Aufsicht über Kinderbetreuungseinrichtungen und der Schulaufsicht gewährleisten eine effiziente Gestaltung der sprachlichen Bildungsprozesse der oberösterreichischen Kinder.